Das außerordentlich schön gelegene Becken (Conca) von Cajada im Nationalpark Dolomiti Bellunesi ist ein sehr repräsentatives Beispiel für eine hochalpine Kulturlandschaft. Die Alm erstreckt sich über die ausgedehnten Schuttmäntel am Fuße der Dolomitengipfel Cimon, Cime di Caiada und Cirvoi und die sanft gewellten Gletscherablagerungen, die zwischen den Bergmassiven deponiert wurden.

Diese Landschaft ist das Ergebnis eines seit Jahrhunderten eingespielten Zusammenwirkens von Mensch und Natur. Davon zeugen die ausgedehnte Fichten-, Tannen- und Buchenmischwälder, die sich mit Mähwiesen und ausgedehnten hügeligen Weiden abwechseln und auch heute noch wie die Sumpfweide von Palughet bewirtschaftet werden.

Das Conca di Cajada ist ein klares Beispiel für einen Landschaftstypus, der durch ein Zusammenspiel von klimatischen Gegebenheiten und eiszeitlichen Landformungsprozessen entstanden ist. Seine Entstehung ist auf einen gigantischen Bergsturz zurückzuführen, der sich in einer Phase des teilweisen Rückzugs der Gletscher während der letzten Eiszeit (vor etwa 25 – 30.000 Jahren) von den Cajada-Gipfeln löste und das Desedan-Tal versperrte. Diese Art der Landschaftsbildung ist für die Dolomitengebiete dieses Sektors charakteristisch: imposante Erdrutsche, die stabilisiert oder noch aktiv sein können, und ausgedehnte Schuttmäntel sind grundlegende Elemente der Geomorphologie dieser Region und dynamische Komponenten einer sich ständig weiterentwickelnden Landschaft.